Geschichte

Die Köhlerei in Frammersbach ...

... geht zurück auf das 15. Jahrhundert, als es im ganzen kurmainzischen Spessart nur der Marktgemeinde Frammersbach gestattet war, Holzkohle zu brennen. Dafür durfte ausschließlich Rotbuche verwendet werden.

Die Köhlerei war bis ins 19. Jahrhundert ein grundlegender Wirtschaftsfaktor im Spessart: als wichtigster Energielieferant sowohl bei der Verhüttung von Metallen (vor allem Glas) als auch im kleingewerblichen Bereich wie beispielsweise für die Dorf- und Hufschmiede und natürlich auch für die Heimschneider, die ihre Bügeleisen damit beheizten.
Schließlich boten die Spessartwälder mit ihrem Holzreichtum einen sehr günstigen Standort für die Köhlerei, davon zeugen noch heute Spuren von "Kohlplatten" im Wald.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann die Holzkohle langsam durch die zu jener Zeit wesentlich günstigere Steinkohle aus dem Ruhrgebiet und dem Saarland ersetzt. So waren 1815 in Frammersbach nur noch 35 Köhler tätig.

Und 1960 brannte sogar nur noch ein Köhler einen Meiler; dies war Ferdinand Breitenbach, der das Handwerk der Köhlerei bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs berufsmäßig ausübte und danach nur noch gelegentlich einen Meiler aufschichtete, um seinen ursprünglichen Beruf nicht gänzlich zu verlernen.
Ferdinand Breitenbach hatte im örtlichen Sportkegelclub, dem KSC Frammersbach, viele Freunde und stichelte immer wieder, man könne doch mal wieder Holzkohle brennen, bis es im Jahre 1971 soweit war, als man gemeinsam einen Kohlenmeiler errichtete und dabei ein kleines, vereinsinternes Fest abhielt.

Daraus entwickelte sich über viele Jahre das heutige Köhlerfest.